Zink: Nebenwirkungen
Zink ist bei üblichen Dosen meist gut verträglich. Nebenwirkungen treten eher bei hohen Dosen oder langer Einnahme auf. Interaktionen (Kupfer, Eisen, Antibiotika) beachten.
Häufige Effekte
- Übelkeit, gelegentlich Erbrechen; abdominelle Beschwerden; Diarrhö/Obstipation
- Metallischer Geschmack nach der Einnahme (formabhängig)
- Höheres Risiko nüchtern; besser mit Mahlzeit einnehmen
Moderate Dosen, mit Mahlzeit, bei Bedarf aufteilen.
Chronischer Überschuss
- Hemmung der Kupferaufnahme → Anämie, Neutropenie
- Immunsystem kann bei sehr hohen, langfristigen Dosen beeinträchtigt werden
Längerfristige Hochdosen vermeiden; Dauereinnahmen ärztlich begleiten.
Dosis, Formen und UL (für die Sicherheit relevant)
- Übliche Ergänzungen: ~5–15 mg/Tag (elementar), wenn die Ernährung solide ist; kurze höhere Kuren je nach Ziel.
- Tolerable Upper Levels (Erwachsene): EFSA ~25 mg/Tag und NIH/US UL 40 mg/Tag (elementar). Für Langzeitgebrauch deutlich darunter bleiben → geringeres Kupfermangel‑Risiko.
- Formen (Gluconat, Acetat, Sulfat, Citrat, Picolinat): Unterschiede v. a. bei Elementargehalt und GI‑Toleranz; metallischer Geschmack/Nausea bei höheren Dosen häufig.
- Lutschtabletten (Erkältung): können sehr hohe Tagesmengen erzeugen; Dauer und Gesamtdosis begrenzen.
Intranasale Zinkprodukte meiden (historisch mit Anosmie assoziiert). Nur oral.
Interaktionen (Überblick)
- Chinolon/Tetrazyklin‑Antibiotika: 2–4 h Abstand einhalten
- Penicillamin: Abstand nach ärztlicher Vorgabe
- Diuretika: können renale Zinkverluste erhöhen
- Bisphosphonate: Abstand laut Fachinformation
- Eisen/Kupfer: um Kompetition zu vermeiden, zeitlich trennen; Kupfer bei Langzeitzink überwachen
Sonderfälle & wann zum Arzt
- Schwangerschaft/Stillzeit, Kinder: Food first, altersgerechte Zufuhr; Supplemente ärztlich abstimmen.
- Nieren/GI‑Erkrankungen, Polypharmazie: individualisieren.
- Dauer: > 8–12 Wochen Hochdosis → Risiko Kupfermangel (Anämie, Neuropathie). Dauer begrenzen und ggf. Kupfer/BB kontrollieren.
- Bei persistierendem Erbrechen, starken Bauchschmerzen, Synkopen, neurologischen Zeichen: abklären.
Praxis‑Checkliste
- Zink mit Mahlzeit, Dosen aufteilen
- Chronic low halten (weit unter UL), Bedarf nach einigen Wochen neu prüfen
- Abstände zu Chinolonen/Tetrazyklinen/Penicillamin/Eisen einhalten
- Kein intranasales Zink
- Keine Mehrfachquellen unbemerkt kumulieren (Lutschtabletten + Multi + Solo)
Quellen
- NIH ODS – Zink: https://ods.od.nih.gov/factsheets/Zinc-HealthProfessional/
- EFSA – UL Zink (Erwachsene): https://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/2811




