Vitamin D: Interaktionen
Einige Situationen und Medikamente verändern Aufnahme, Metabolismus oder Wirkung von Vitamin D. Besondere Vorsicht bei Dauermedikation, Nieren/Leber‑Erkrankungen oder hoher Calcium‑Zufuhr.
Medikamente, die Aufnahme/Bioverfügbarkeit mindern können
- Orlistat, Anionenaustauscher (Cholestyramin): verringern die Aufnahme fettlöslicher Vitamine
- Antiepileptika (Phenytoin, Phenobarbital, Carbamazepin): Enzyminduktion → beschleunigter Abbau
- Glukokortikoide: reduzieren Calciumaufnahme und verändern Vitamin‑D‑Metabolismus
- Antimykotika/Antiretrovirale: mögliche Leberenzym‑Interaktionen
Bei Resinen/Orlistat ≥ 2–4 h Abstand einhalten und bei Langzeittherapie 25‑OH‑D erwägen.
Kombinationen mit besonderer Vorsicht
- Hochdosis‑Vitamin D + Thiazid‑Diuretika → Risiko Hyperkalzämie
- Vitamin D + Digitalis: Hyperkalzämie kann Digitalis‑Toxizität begünstigen (EKG/Elektrolyte überwachen)
- Vitamin D + Calciumsupplemente: Dosen anpassen, Kalzämie/Steinrisiko prüfen
Übelkeit, Erbrechen, Verwirrtheit, Arrhythmien → können auf Hyperkalzämie deuten.
Nicht‑medikamentöse Faktoren
- Malabsorption (CED, Zöliakie, bariatrische OP) → Bedarf oft höher
- Nieren/Leber‑Insuffizienz: Aktivierung (1‑α‑Hydroxylierung) beeinträchtigt
- Geringe Sonne/strikte Photoprotektion: reduzierte kutane Synthese
In der Praxis
- Mit Mahlzeit einnehmen; Abstand zu Resinen/Orlistat halten
- Massive Bolusdosen meiden; lieber tägliche/wöchentliche Schemata
- Kalzämie monitoren, wenn Hyperkalzämie‑Risiko oder Calcium‑Kokonzepte
Quelle
- NIH ODS – Vitamin D (Health Professional): https://ods.od.nih.gov/factsheets/VitaminD-HealthProfessional/




